Wenn die 71-Jährige Elva Campillo aus Havanna über den Mann spricht, der über ein halbes Jahrhundert das Land mit eiserner Hand regierte und prägte, schwingt immer auch Bewunderung, ja Verehrung für ihn mit. Für das, was er für Kuba geleistet hat. Für das, was sie ihm persönlich zu verdanken hat. Auch wenn er ihr etwas nahm, was ihr von klein auf wichtig war – die Möglichkeit, den christlichen Glauben zu praktizieren.
Bildung dank Fidel Castro
„Fidel Castro hat so viel für die Bildung der Menschen getan“, schwärmt sie. „Ohne ihn hätte ich nicht auf die Universität in Havanna gekonnt. Das war früher nur den Reichen möglich.“ Er ließ Krankenhäuser bauen, Ärzte ausbilden, sorgte für ein gutes Gesundheitssystem, bekämpfte die Kriminalität, zählt sie auf. „Und er setzte sich für die Gleichberechtigung der Frau ein.“
Elva ließ sich als junges Mädchen von der Begeisterung für den „Commandante“ anstecken. „Es war eine so emotionale Zeit, die Aufbruchsstimmung riss mich mit, wir alle hatten Hoffnung, dass es dem Land und uns besser gehen wird.“ Sie machte sogar freiwillig bei der Alphabetisierungskampagne mit, zu der Fidel Castro aufrief. Als gerade mal 13-Jährige reiste sie für ein ganzes Jahr in ein abgelegenes Dorf, um den Menschen dort das Lesen und Schreiben beizubringen. „Darauf bin ich heute noch stolz“, sagt sie.
Zurück zum Glauben
Sie arrangierte sich mit dem vom Staat verordneten Atheismus, übte ihren Glauben immer seltener aus. "Der Kommunismus war meine Religion", gesteht sie rückblickend. Als Anfang der 90er-Jahre wieder die Religionsfreiheit galt, ließ Elva sich taufen, besuchte regelmäßig Gottesdienste, nahm aktiv am Gemeindeleben teil.
Neue Hoffnung auf eine Besserung der Lage bekam sie 1998 durch den Besuch von Papst Johannes Paul II. Sie war dabei, als er in Havanna auf dem Platz der Revolution predigte. Seine Worte „Möge Kuba sich der Welt öffnen und die Welt sich öffnen für Kuba“, wird sie nie vergessen.
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Kommentare (1)
Clelia De Lucia
am 05.07.2020Also, wenn ihr über Religion in Kuba schreiben wollt, dann schreibt über die Verknüpfung zwischen den katholischen und Afro Ritualen aber bitte lobt Castro nicht! Denn Kuba befindet sich heute in einer katastrophalen Situation und eure Elva könnte ohne das Geld, das Sie von den Töchtern aus Deutschland bekommt, auch nicht überleben.