Wo ein Schäfer mit seinem Hund Zuflucht finden konnte, wenn Unwetter drohten, stehen jetzt ein Altar und ein Kreuz. Der gelbe Schäferkarren ist eine Kirche mit allem was dazugehört: einem Glockenturm, Altarkreuz, Kerzen und Gesangbüchern. Die Gemeinde sammelt sich auf Bierbänken im Kreis um die mobile Kirche herum. Wer will, kann sich auch auf Decken in der Wiese niederlassen.
Jeden Sonntag um 11 Uhr steht Pfarrer Matthias Knoch mit seiner mobilen Kirche am Altmühlsee, einem der schönsten Urlauberziele der Fränkischen Seenplatte. „Wir wollen eine Geh-hin-Kirche sein. Das hatte der Herr Jesus seinen Jüngern schon vor 2.000 Jahren ans Herz gelegt: Geht hin zu den Menschen mit der guten Botschaft, die ich euch gegeben habe. Und es ist erstaunlich, wie so ein altes Wort in unsere kirchliche Situation und Gegenwart hineinpasst.“
Gottesdienst aus dem Schäferwagen
Für diese Verkündigung sind die Schäferwagen ideal: leicht zu transportieren und in der ganzen Gegend bekannt. Früher gab es sie in fast jedem Dorf. Die bunten Holzkarren, die als Kirchen geweiht sind, wirken wie ein Signal. „Die Leute bleiben stehen und schauen, was wir machen. Und wenn sie merken, dass wir Gottesdienst feiern, setzen sie sich dazu“, hat Matthias Knoch beobachtet. Bis zu 200 Leute – Touristen und Einheimische – sind jeden Sonntag dabei. Das Angebot ist ökumenisch, auch Priester und Diakone aus der Region halten Gottesdienste vor dem Schäferwagen.
Für den 60-Jährigen ist das der ursprüngliche Sinn von Kirche: Gemeinschaft mit Gott, Leben mit Jesus über den Gottesdienst hinaus. „Viele Menschen erwarten von Kirche nichts mehr, egal wie sie heißt. Aber sie sind überrascht, wenn sie mit Gott in Berührung kommen. Es gibt unter der Oberfläche ein weites Feld, wo Menschen noch zugänglich sind. Und ich bin sehr dankbar, dass ich mit der Schäferwagenkirche einen Beitrag dazu leisten kann.“
Die ganze Geschichte lesen Sie bei uns im Heft.
Kommentare (2)
Friederika Priemer
am 07.07.2020F. Priemer
Ingrid Trageser
am 28.07.2020Meine Bekannten sagten, dass diese kleine Kirche immer auf einer der kleinen Anhöhen um den See steht ....... Sie selbst sind keine Kirchgänger (ehem. Jugoslawien) und wundern sich immer, wie viele Menschen da zum GD zusammenkommen.
Es ist schön, dass es diese kleine mobile Kirche gibt.